26. Oktober 2022
Neues aus der Finanzwelt
Inhalt
1. Gerät der globale Immobilienboom ins Schwanken – Bubble Index?
Über viele Jahre brachte der Wohnungsmarkt schöne Erträge und Wertsteigerungen. Private Immobilienbesitzer, Großinvestoren, Pensionskassen und Versicherungen freuten sich. Doch in diesem Jahr sind die Herausforderungen gestiegen, denn mit dem rasanten Anstieg der Zinsen kletterten die Gesamtkosten der Traumimmobilie unter Umständen deutlich. Die hohen Preisniveaus machen das Eigenheim vielerorts unerschwinglich.
Eine Studie einer Schweizer Großbank kommt zu dem Ergebnis, dass durch die steigenden Zinsen immer mehr Ungleichgewichte an den Immobilienmärkten offengelegt werden. In dem Bericht zur Blasenbildung bei Wohnimmobilien rund um den Globus wurden 25 Städte einem Check unterzogen. In vielen Regionen haben sich die Eigenheimpreise in den letzten 10 Jahren stetig von den lokalen Einkommen und den Mieten entkoppelt. Toronto und Frankfurt führen den Bubble-Index in diesem Jahr an, danach kommen Zürich und München.
Der Bubble-Index der Schweizer Großbank setzt sich aus 5 Subindikatoren zusammen: dem Verhältnis von Einkommen und Mieten zum Preis von Wohneigentum, der Veränderung im Verhältnis von Hypotheken zum Bruttoinlandsprodukt, der Bauaktivität relativ zum Bruttoinlandsprodukt und dem Verhältnis der Preisentwicklung einer Stadt zu dem des gesamten Landes.
2. Allgemeiner Marktkommentar
Auch im dritten Quartal standen die Börsen weiterhin unter dem Einfluss hoher Inflation, des Anstiegs der Zinsen und der sich gleichzeitig verschärfenden Rezessionssorgen.
Aktienmärkte
Schon im Laufe des Julis drückten die Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen viele Aktienindizes auf oder in die Nähe ihrer Jahrestiefs. Überdurchschnittliche Kursschwankungen waren bei Technologie-Aktien zu beobachten. Sie leiden besonders unter dem Zinsanstieg.
Die für den gesamten US-Aktienmarkt repräsentativen Indizes Dow Jones Industrial Average und S&P-500 verloren im dritten Quartal letztendlich 6,7 bzw. 5,3 Prozent. Die von großen US-Technologiekonzernen geprägten Leitindizes der Nasdaq, der Nasdaq Composite und der Nasdaq-100-Index, beendeten das dritte Quartal mit einem Verlust von 4,1 bzw. 4,6 Prozent.
Die europäischen Aktienmärkte litten im dritten Quartal stärker unter der krisenhaften Entwicklung, insbesondere unter der Nähe zu Russland, das seine Gasexporte weiter reduzierte. Der Leitindex für die Euro-Zone, der Euro-STOXX 50, gab um 4,0 Prozent auf 3.318,2 Zähler nach. Noch etwas schlechter schnitt der deutsche Leitindex DAX mit einem Rückgang um 5,2 Prozent auf 12.114,3 Punkte ab.
Anleihen- und Devisenmärkte
An den Rentenmärkten setzten sich, nach der kleinen Erholung bis Anfang August, die Kursverluste fort. Die Verzinsung für US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit erreichte in der letzten Septemberwoche mit 3,99 Prozent den höchsten Wert seit 2010 und beendete das dritte Quartal mit einem Anstieg um 0,80 Prozentpunkte bei 3,83 Prozent. Die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen stieg im dritten Quartal ähnlich, und zwar um 0,76 Prozentpunkte von 1,35 auf 2,11 Prozent. In der Spitze erreichte die Rendite mit 2,27 Prozent den höchsten Stand seit vielen Jahren. Der Bund-Future, der die Kursentwicklung von Bundesanleihen an der Terminbörse wiedergibt, verzeichnete im dritten Quartal mit einem Minus von 7,1 Prozent auf 138,3 Punkte einen noch höheren Kursverlust als im Vorquartal.
An den Devisenmärkten beschleunigte sich der Aufwärtstrend des US-Dollar nochmals. Haupttreiber ist der Zinsanstieg in den USA. Zudem belasteten der russische Angriffskrieg in Europa und seine Folgen für die europäischen Währungen und begünstigten eine Art Flucht in den Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren. Angesichts dieser Entwicklungen fiel der Euro im Tief auf rund 95 amerikanische Cent. Bis Ende September erholte er sich auf 0,98 EUR/USD, was für das dritte Quartal immer noch einen Rückgang des Euro gegen US-Dollar von 6,5 Prozent bedeutet.
Rohstoffmärkte
An den Rohstoffmärkten überwogen angesichts zunehmender Sorgen um die Weltkonjunktur Preisrückgänge. Die bevorstehende Rezession wird die Nachfrage auf den Weltmärkten sinken lassen. Vor allem der Ölpreis, der im ersten Quartal um mehr als 40 Prozent nach oben geschossen war und sich dann auf hohem Niveau gehalten hatte, sank im dritten Quartal, letztendlich um 22 bzw. 24 Prozent auf 85 US-Dollar für ein Barrel der europäischen Ölsorte Brent bzw. 79 US-Dollar für ein Barrel der US-Ölsorte WTI. Der Kupferpreis, der schon im Vorquartal um gut 20 Prozent gefallen war, gab weitere 9 Prozent nach.
Die Edelmetallpreise konnten weiterhin nicht von den Krisen und Sorgen profitieren, sondern litten unter dem Zinsanstieg. Nachdem sie keine Zinsen abwerfen, stehen sie in Konkurrenz zu klassischen Zinsanlagen, die mittlerweile wieder einen Ertrag abwerfen. Der Goldpreis verringerte sich im dritten Quartal um 8,1 Prozent auf 1.660,50 US-Dollar pro Unze. In Euro fällt der Rückgang aufgrund des Dollar-Anstiegs weiterhin geringer aus: minus 1,7 Prozent auf 1.694,25 Euro. Der Silberpreis sank um 5,9 Prozent auf 19,03 US-Dollar pro Unze. Aufgrund des im gleichen Zeitraum um 6,5 Prozent gestiegenen US-Dollar-Wechselkurses wurde Silber in Euro gerechnet teurer.
Markttechnik
Die Aktienmärkte bewegen sich weiterhin im übergeordneten Abwärtstrend (z.B. im DAX als Oberkante der Bereich um 13.300). Die Verluste setzten sich gerade im September fort, der saisonale Aspekt kam dabei voll zur Geltung. Es wurden sogar die alten Tiefs im Bereich 12.400 bis 12.500 Punkte, die als Unterstützung fungierten, nach unten verlassen. Das Gleiche galt auch kurzfristig für die US-Aktienmärkte.
Auch am deutschen Rentenmarkt, z.B. im Bund-Future kam es zu neuen Kurs-Jahrestiefs, nachdem die Zinsen in den USA weiter anstiegen.
Hoffnung bereitet momentan nur die sehr negative Stimmung, die in diesem Fall als Kontra-Indikator gesehen werden kann, ähnlich wie im Juli dieses Jahres.
3. Bericht der Fonds-Vermögensverwaltung zum 3.Quartal 2022
Aktienbereich
Ende September erreichten wir im Bereich der internationalen Aktienmärkte neue Tiefstände und die Inflation hat ihren Höhepunkt noch nicht sichtlich erreicht. Wir können daher noch keine Trendwende erkennen und müssen von weiteren Rückschlägen ausgehen. Erst dann planen wir die Aktienquote wieder zu erhöhen. Es erfolgten keine Veränderungen.
Rentenbereich
Da die Inflation Ihren Höhepunkt vermutlich noch nicht überschritten hat, heben die Zentralbanken, insbesondere die FED in Amerika, ihre Zinsen weiter an. Wir sehen aus diesem Aspekt für Rentenfonds weitere Kursrückgänge und haben deshalb den Nordea European Covered Bond sowie den Allianz Emerging Market Bond verkauft. Im Gegenzug haben wir durch den Kauf des ishares US-Treasury Bond (1-3y) ETF zum einen die Laufzeit verkürzt und zusätzlich Liquidität aufgebaut.
Alternative Anlagen
Platin und Silber waren im dritten Quartal leicht rückläufig. Gold hat stärker an Wert verloren. Im Bereich der Edelmetalle ist erkennbar, dass sich international die Anleger wieder stärker nach Anlagen mit Zinsen orientieren und ihr Kapital teilweise verlagern. Wir halten dennoch die Bestände zur Diversifikation und erwarten eine Gegenreaktion, wenn sich die Inflation abschwächt und der Druck auf die Notenbanken, die Zinsen zu erhöhen, nachlässt.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter „Dienstleistungen/Fonds-Vermögensverwaltung“ oder direkt unter dem folgenden Link
https://www.anceka.de/fonds-vermoegensverwaltung/
4. Spezialthema Vermögensnachfolge – „Digitaler Nachlass“
Digitale Spuren im Netz: Warum sich jeder frühzeitig um sein Online-Erbe kümmern sollte
Hier ein Social-Media-Account, dort ein digitales Abo und natürlich mindestens ein Konto bei einem Internetbroker. Mal ehrlich, kriegen Sie auf die Schnelle zusammen, wo überall Ihre Daten im World Wide Web hinterlegt und gespeichert sind? Nein? Wie sollen es dann erst Ihr Partner, Ihre Familie oder Ihre Erben wissen? Digitale Spuren im Netz bleiben auch nach dem Tod. Das Thema „Digitaler Nachlass“ gewinnt in unserer vernetzten Welt deshalb immer mehr an Bedeutung. Dazu gehören neben Eigentumsrechten an Hardware wie Computern, Smartphones und Tablets vor allem auch die Nutzungsrechte an Softwareprodukten, die Rechte an Webseiten, Domains oder Blogs, sämtliche gespeicherten Daten auf lokalen Datenträgern, im Internet und in Cloud-basierten Diensten, alle Nutzerkonten und Zugangsdaten.
Der US-Konzern Apple sorgte jüngst mit dem Angebot einer sogenannten digitalen Nachlassverwaltung für Schlagzeilen. Der Hintergrund: Nutzer von Apple-Geräten können künftig Nachlasskontakte bestimmen. Im Todesfall erhalten die Hinterbliebenen, nachdem sie dem Tech-Konzern die Sterbeurkunde des Verstorbenen übermittelt haben, Zugriff auf die Daten im Onlinespeicher iCloud der verstorbenen Person.
Viele Daten sind unwiderruflich verloren
Keine Frage, der Vorstoß des Smartphone-Herstellers ist gut und trifft den Zeitgeist. Von solchen Initiativen, dass Männer und Frauen Personen bestimmen können, die im Todesfall des Account-Inhabers Zugriff auf dessen Daten in der Cloud erhalten sollen, kann es gerne mehr geben. Denn bislang sind häufig viele Daten – ob Fotos, E-Mails, Kurznachrichten oder Gesundheitsdaten – zumeist unwiderruflich verloren, weil sie mit Passwörtern oder anderen Authentifizierungen geschützt sind. Allerdings reicht es nicht aus, auf weitere Angebote aus der Wirtschaft zu warten. Jeder einzelne von uns sollte vielmehr tätig werden. Der Durchschnittsbürger hinterlässt in der Regel unzählige Spuren auf zahlreichen digitalen Konten, Abos und Diensten, mit denen sich im Todesfalle die Erben herumschlagen müssen. Und es ist für die Hinterbliebenen nicht nur mühselig, Zugang zu allen Online-Konten zu erhalten. Vielmehr besteht auch das Risiko, dass Kosten für Abos, Apps oder andere Dienste einfach weiterlaufen – die Kosten tragen dann die Erben.
Viele Verbraucher wissen zumeist auch gar nicht, wo sie überall digitale Spuren hinterlassen haben und was genau dazu gehört. Die elektronischen Daten, die nach dem Tod des Benutzers weiter existieren, werden als “digitales Erbe” oder “digitaler Nachlass” bezeichnet. Die Rechte gehen an die Erben über.
Die wenigsten Verträge enden mit dem Tod
Häufig übersehen werden jedoch virtuelle Geldbörsen (Wallets), der YouTube-Account mit möglichen Werbeeinnahmen, online geschlossene Verträge, etwa mit Versandhändlern oder Auktionsplattformen sowie Zugriffsrechte auf ausschließlich online verwahrte Dokumente, wie Gehaltsabrechnungen, Kontoauszüge oder im Netz gespeicherte Gesundheitsdaten. Die wenigsten dieser Verträge enden mit dem Tod. Und in der Regel verbleiben alle übermittelten und gespeicherten Daten auch nach dem Ableben beim jeweiligen Anbieter.
Was also ist zu tun? Die Herausforderung anzunehmen und sich schon zu Lebzeiten um Regelungen für den eigenen digitalen Nachlass zu kümmern, ist der wichtigste Schritt. Jeder Erblasser sollte sich frühzeitig um die Regelung des eigenen Nachlasses kümmern, und zwar sowohl des analogen wie auch des digitalen. So sollte schriftlich in einer Vollmacht festgelegt werden, was nach dem Tod mit den Online-Konten, Passwörtern und anderen digitalen Daten passieren soll. Sollen die Profile in sozialen Netzwerken gelöscht werden? Wer erhält den Zugang zum E-Mail-Postfach? Wer sein digitales Erbe schon zu Lebzeiten ordentlich regelt, macht seinen Hinterbliebenen vieles leichter.
Grundsätzlich macht es Sinn, eine Vertrauensperson als digitalen Nachlassverwalter zu benennen, der sich nach dem Tod um die Rechte und Pflichten aus Verträgen mit Internetdiensten kümmert. Wichtig ist es außerdem, eine Übersicht aller Accounts mit Benutzernamen und Kennworten zu erstellen. Und sofern es einen unternehmerischen Hintergrund gibt, sollte unbedingt zwischen Regelungen für den privaten und den unternehmerischen Nachlass getrennt werden.
Haben Sie Fragen? Dann unterstützt Sie unser Vermögensnachfolgexperte, Mathias Dopfer, CFEP®. Er analysiert mit Ihnen Ihre familiäre und finanzielle Struktur und bindet je nach Notwendigkeit Steuerberater, Fachanwälte oder Notar mit ein. Mathias Dopfer, CFEP® ist zertifizierter Erbschafts- und Stiftungsplaner. Beim FBSP Deutschland wird seine Zertifizierung alle 2 Jahre überprüft. So wird eine qualitativ hohe Beratungsleistung sichergestellt. Herrn Dopfer können Sie über Ihren Berater für eine Expertenberatung zur Vermögensnachfolge anfordern.
5. Pressenews / Mediathek
Neben den aktuellen Meldungen auf unserer Homepage (Startseite) finden Sie unter dem Reiter „News“ auch unsere Mediathek. Die aufgezeichneten Videos zu Wirtschafts- und Börsenthemen können unter folgenden Link abgerufen werden.
Im Juni wurden zwei neue Videos zu folgenden Themen eingestellt:
- Immobilienfalle Altersvorsorge (Herr Schweitzer)
- Fehler im Testament (Herr Dopfer)
Diese sind unter folgenden Link abrufbar.
https://www.anceka.de/videos/
Im Jahr 2022 waren wir bereits mit Berichten und Interviews in der Presse vertreten, eine aktuelle Auswahl finden Sie unter
https://www.anceka.de/wir-in-der-presse/
6. Personal
Die AnCeKa Vermögensbetreuungs AG bietet zum 1.9.2023 eine Ausbildungsstelle zum Bankkaufmann/-frau mit Schwerpunkt Vermögensanlage an.
Mehr zur Ausbildungsstelle
Weiterhin bieten wir in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule in Ravensburg einen Studienplatz zum 1.10.2023 für den „Bachelor of Arts“ – BWL Finanzdienstleistungen mit Schwerpunkt Vermögensanlage an.
Mehr zum Dualen Studium
7. Nachhaltigkeit vor Ort
Die AnCeKa AG sieht auch in Ihrer Verpflichtung als Unternehmen den CO2 Abdruck zu verringern. So wurden z.B. in der Zentrale neue LED-Lampen installiert, damit konnte der Wattverbrauch von 1.450 Watt auf 176 Watt verringert werden. Wir und unsere Mitarbeiter werden kontinuierlich Möglichkeiten prüfen unser Klima zu schützen.
8. Umgang mit der Pandemie – aktuell
Wir sind zu den üblichen Geschäftszeiten für Sie erreichbar. Weiterhin bieten wir auch Termine (z.B. Strategie-Gespräche) über Telefonie oder Konferenzanlagen an. Die laufende Überwachung der Informationen zum Corona-Virus ist gewährleistet.
9. Zitat
„Das größte Risiko ist, Risiken nicht zu erkennen.“
Nelson Rockefeller
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Unsere Nachrichten sollen Sie über die Marktentwicklung, die strategische Ausrichtung sowie aktuelle Sonderthemen informieren. Mehr von der AnCeKa AG finden Sie immer auf unserer Homepage.
Viele Grüße aus dem Allgäu, weiterhin alles Gute und bleiben Sie zuversichtlich, gerade in dieser schwierigen Zeit!!
Ihre
AnCeKa Vermögensbetreuungs AG
AnCeKa Vermögensbetreuungs AG
Schraderstraße 4
87600 Kaufbeuren
Tel 08341 96673-0
Fax 08341 96673-20
info@anceka.de
AnCeKa Vermögensbetreuungs AG
Zangmeisterstr. 4
87700 Memmingen
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