07. Februar 2022
Neues aus der Finanzwelt
Inhalt
1. Allgemeiner Marktkommentar
Bis zur Mitte des vierten Kalenderquartals kletterten die meisten Aktienmärkte auf neue Rekordstände. Ab Mitte November bremsten vor allem Sorgen um die Corona-Pandemie und die hohe Inflation den Aufschwung.
Aktienmärkte
An den europäischen Aktienmärkten gab es vor allem in der ersten Hälfte des vierten Quartals deutliche Kursgewinne. Der Euro-STOXX-50-Index erreichte Mitte November mit 4.415,2 Zählern den höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008. Der Jahresschlussstand von 4.298,4 Punkten bedeutet für das Quartal ein Plus von 6,2 Prozent. Deutsche Standardwerte entwickelten sich im westeuropäischen Vergleich weiterhin leicht unterdurchschnittlich. Zwar kletterte der DAX bis Mitte November auf einen neuen Rekordstand von 16.290 Punkten, verlor bis Ende November aber die Gewinne aus dem Oktober wieder. Bei einem Indexstand von 15.884,9 Zählern zum Jahresende bedeutet dies für das vierte Quartal ein Plus von 4,1 Prozent.
Der populäre Dow Jones Industrial Average kletterte in der ersten Novemberwoche auf neue Rekorde über 36.000 Punkte, fiel dann aber bis Anfang Dezember um fast 7 Prozent auf rund 34.000 Zähler zurück. Kurz vor dem Jahresende schaffte er schließlich einen neuen Rekordstand bei 36.679 Punkten. Für das vierte Kalenderquartal verbucht der Index einen Anstieg von 7,4 Prozent. Dass Anleger weiterhin nur die großen Technologiekonzerne bevorzugten, zeigte sich im Anstieg des Nasdaq-100-Index. Er legte im vierten Quartal um 11,1 Prozent zu und stand am Jahresende bei 16.435 Punkten.
Anleihen- und Devisenmärkte
Die anhaltenden Störungen von Lieferketten und Engpässe bei Rohstoffen, Mikrochips und Transportkapazitäten begünstigten einen weiteren Anstieg der Inflationsraten. So stiegen die Inflationsraten im November in allen großen Volkswirtschaften. In den USA auf 6,2 Prozent und in der Eurozone auf 4,1 Prozent. Ende November und Anfang Dezember verstärkten sich die Konjunktursorgen wegen des Auftauchens der hochansteckenden Omikron-Virusvariante. Davon profitierten Staatsanleihen hoher Qualität, während Unternehmensanleihen insbesondere von Unternehmen schlechterer Qualität (sogenannte Hochzins- bzw. High Yield-Anleihen), unter Druck gerieten. Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen sank bis auf 1,34 Prozent – den tiefsten Wert seit September. Nachdem neue Konjunkturdaten mehrheitlich eine weitere Erholung der Wirtschaft signalisierten und die Ängste bezüglich der Omikron-Variante nachließen, pendelten die Anleihekurse zurück. Zum Jahresende lag die Rendite deutscher Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit bei 0,18 Prozent unter null.
Die Erwartung steigender Zinsen in den USA führte an den Devisenmärkten zu einer fortgesetzten Aufwertung des US-Dollars. Mit steigenden Zinsen hat die US-Währung gegenüber anderen Währungen einen wachsenden Zinsvorteil. Der US-Dollar gewann im vierten Quartal gegenüber dem Euro 1,8 Prozent auf 1,137 Dollar pro Euro.
Rohstoffmärkte
Die Rohstoffmärkte zeigten sich im vierten Quartal uneinheitlich und ohne klaren Trend. Der Ölpreis lag Ende des Jahres auf dem auch schon drei Monate zuvor erreichten Niveau. Ein Barrel der europäischen Ölsorte Brent kostete zum Jahreswechsel rund 78 US-Dollar. Die Edelmetallpreise brachen im November zwar nach oben aus dem Preisband der Vormonate aus, fielen aber anschließend zurück und veränderten sich im vierten Quartal nur wenig. Beim Goldpreis verblieb in US-Dollar ein Anstieg von 4,1 Prozent auf knapp 1.830 Dollar. Aufgrund der Aufwertung des Dollars ergibt sich in Euro ein Preisanstieg um 6,1 Prozent auf 1.609 Euro pro Unze. Beim Silberpreis verblieb auf Quartalssicht ein Anstieg um 4,9 Prozent auf 23,30 US-Dollar pro Unze. Der Kupferpreis stieg sogar um 9,0 Prozent, worin sich die positiven Erwartungen für die Weltkonjunktur widerspiegeln.
Markttechnik
Der S+P 500 bleibt weiterhin der stärkste Index, er schloss auf Rekordhoch zum Jahresende. Der Nasdaq 100 konnte die Rekordmarken nicht bestätigen, dies kann als erstes kleines Warnsignal gesehen werden. Auch der breitere US-Nebenwerteindex Russell 2000 neigte zur Schwäche und die bestätigt diese Entwicklung.
2. Bericht der Fonds-Vermögensverwaltung zum 4.Quartal 2021
Aktienbereich
Anfang Oktober haben die Aktienmärkte wieder kräftig zugelegt und konnten im November bzw. am Ende des Jahres teilweise neue Höchststände erzielen. Wir kauften deshalb Anfang November von der Liquidität in beiden Strategien den Aktienfonds DJE Mittelstand & Innovation. In der offensiven Strategie stockten wir den RB Luxtopic Aktien Europa auf.
Rentenbereich
Im Rentenportfolio verkauften wir in der ausgewogenen Strategie wegen Zinsänderungsrisiken den AGIF Allianz Emerging Market Fonds und kauften dafür den Kurzläuferfond IQAM Short Term.
Alternative Anlagen
Die Edelmetallkurse bewegten sich im 4. Quartal nur seitwärts.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter „Dienstleistungen/Fonds-Vermögensverwaltung“ oder direkt unter dem folgenden Link
3. Spezialthema Vermögensnachfolge – „Bitte nicht drüber reden. Sonst gibt es doch nur Streit.“
So oder ähnlich wird offenbar in vielen Familien hierzulande gedacht, wenn es um das Thema Erbe geht. Ein großer Fehler.
Das Institut für Demoskopie Allensbach hat in einer repräsentativen Studie erstaunliche Erkenntnisse zum Thema Erben herausgefunden. Nur 35 Prozent gibt an, dass ein offener Austausch mit allen Beteiligten und auch mit dem Erblasser über die Erbschaft stattgefunden hat. Das zeigt: Die Bereitschaft, sich mit dem Thema Erbschaft zu befassen, ist gering. Natürlich ist die Sache heikel – wer beschäftigt sich schon gerne mit dem Tod. Aber schweigen und aufschieben, ist die schlechteste Lösung. Wie bedeutsam das Thema hierzulande ist, zeigen zwei weitere Zahlen: So haben 33 Prozent der deutschen Bevölkerung bereits eine Erbschaft gemacht, 23 Prozent rechnen in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten mit einer Erbschaft und gehören damit zum Kreis der künftigen Erben.
100.000 Euro und mehr
Und auch die Summen sind nicht zu vernachlässigen: Fast ein Viertel aller Erben haben in den vergangenen Jahren jeweils mindestens 100.000 Euro geerbt, heißt es in der Studie. Bei sieben Prozent der Befragten waren es sogar eine Viertel Million und mehr. Und bei diesen Angaben sind Immobilienvermögen noch gar nicht berücksichtigt.
Was viele nicht wissen: Wenn der Verstorbene nicht zu Lebzeiten eine Erbregelung trifft, entsteht in den meisten Fällen eine Erbengemeinschaft. Das bedeutet, dass die Erben nur gemeinschaftlich über das Vermögen und einzelne Nachlassgegenstände verfügen können. Besonders bei Sachwerten kann dann eine gütliche Einigung schwierig werden, allen voran bei Immobilien. Die werden bei den Erbschaften ohnehin immer bedeutender. Der Anteil von vererbbaren Geldvermögen an der gesamten Erbschaft sinkt den Studien-Ergebnissen zufolge von 75 auf nur noch gut 60 Prozent, während der Anteil selbst genutzter Immobilien von einem Drittel auf 55 Prozent, von vermieteten Häusern und Wohnungen von 14 auf 16 Prozent steigt. Doch viele Vermögensinhaber haben kein eigenes Testament, und falls doch, ist dies häufig unwirksam oder falsch gestaltet. Laut der Studie weiß nur gut die Hälfte der Befragten, wie die gesetzliche Erbfolge genau aussieht. Diese Nachlässigkeit mit der Erbschaftsplanung kann fatale Folgen haben. Denn nur in den seltensten Fällen regelt im Todesfall das gesetzliche Erbrecht den Nachlass zur Zufriedenheit aller.
Streitigkeiten nehmen zu
Weil die Komplexität steigt, wächst auch die Gefahr, dass sich die Erben in den Haaren liegen. Das verdeutlicht ebenfalls der Blick auf die Studie: Demnach haben im Vergleich zum Jahr 2012 Streitfälle rund um das Erbe zugenommen. Fast jeder fünfte Erbe berichtet nun von solchen Konflikten nach dem Tod des Erblassers. Das bedeutet: Je komplizierter und verworrener die Vermögenssituation ist, desto mehr Planung und Struktur sind erforderlich – und das frühzeitig. Entscheidend ist es, die Nachlassplanung stets an die Lebenssituation sowie auch an die aktuelle Gesetzeslage anzupassen. Für den Erblasser und die Erben ist es wichtig, nicht nur die Rechte und Pflichten im Erbfall, sondern auch die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten im deutschen Erbrecht zu kennen, um frühzeitig zu handeln. Eine solch rechtzeitige Planung schafft Klarheit und bereitet die Angehörigen auf das vor, was im Erbschaftsfall auf sie zukommt. Wohlhabende, die dies nicht rechtzeitig tun, müssen dagegen einen größeren Anteil ihres Vermögens in Form von Erbschaftsteuern an den Fiskus abtreten. Das lässt sich mit überlegter und frühzeitiger Planung aber verhindern.
Ganzheitlich und umfassend
Deshalb ist es für Vermögende ratsam, rechtzeitig die Beratungsleistung eines Estate Planners in Anspruch zu nehmen. Estate Planning ist der Fachbegriff, der die Beratung für den Vermögensübergang zwischen den Generationen beschreibt. Seit Oktober 2020 haben wir unser Team um einen derartigen Spezialisten erweitert. Er analysiert mit Ihnen Ihre familiäre und finanzielle Struktur und bindet je nach Notwendigkeit Steuerberater, Fachanwälte oder Notar mit ein. Mathias Dopfer, CFEP® ist zertifizierter Erbschafts- und Stiftungsplaner. Beim FPSB (Financial Planning Standard Board) Deutschland wird seine Zertifizierung alle 2 Jahre überprüft. So wird eine qualitativ hohe Beratungsleistung sichergestellt. Herrn Dopfer können Sie über Ihren Berater für eine Expertenberatung zur Vermögensnachfolge anfordern.
4. Krypto-Anlagen versus Edelmetall als Depotbeimischung
Die aktuelle Geldpolitik der Notenbanken weltweit hat dazu geführt, dass sich die Menschen in Deutschland Sorgen um Ihr Geldvermögen machen. Gerade in Zeiten von steigender Inflation und Negativzinsen auf Kontoguthaben ist die Angst vor einer Geldentwertung größer denn je. Auf der Suche nach einer robusten Wertaufbewahrungsmöglichkeit und um den drohenden Kaufkraftverlust zu vermeiden haben die Krypto-Anlagen auch die Aufmerksamkeit der privaten Anleger erreicht.
Insbesondere bei der jüngeren Generation, die zwischen 1980 und den späten 1990er Jahren geboren wurde, ist die Akzeptanz des Bitcoins als Wertespeicher sehr groß. Diese sehen darin – im Vergleich zu Gold – ein geeignetes Mittel, um Ihr Vermögen vor einem Wertverlust zu schützen.
Bitcoin und Gold haben Gemeinsamkeiten. Beide Anlagen kennen keine Grenzen und sind nicht wie eine Währung an ein Land gebunden. Ihr Angebot ist begrenzt und von keiner zentralen Institution kontrolliert. Um aber auch als Wertespeicher (wie das Edelmetall Gold) angesehen zu werden muss der Bitcoin universell akzeptiert, liquide sowie in der realen Welt anwendbar sein. Dies ist noch nicht der Fall. Zwar hat der Bitcoin Fortschritte gemacht in der Akzeptanz, vor allem bei der jüngeren Generation, aber er kann noch nicht überall in Papiergeld getauscht werden. Die Spanne beim Kauf und Verkauf der digitalen Anlage ist zudem sehr groß im Vergleich zu Gold und anders als das Edelmetall findet der Bitcoin auch in der realen Welt keine Anwendung. Ein wesentlicher Unterschied weshalb der Bitcoin unserer Meinung nach nicht geeignet ist als Wertespeicher, besteht darin, dass in einem ausgewogenen Portfolio der Einsatz von Bitcoin hauptsächlich als spekulative Position zu sehen ist und keine Diversifikationseffekte bietet.
Wer zudem direkt in neue Krypto-Anlagen investiert, kann leicht und schnell Geld verlieren. So stieg in 2021 die Schadenssumme um mehr als 80% im Vergleich zum Vorjahr, die Anleger bei zahlreichen Kryptoprojekten durch Betrug verloren. Gold hingegen dient zu Absicherungszwecken, da es im Gegensatz zu Bitcoin nachweislich die Schwankungsbreite im Portfolio reduziert und zu einer Verbesserung der risikoadjustierten Renditen beiträgt.
Im Rahmen unserer Anlagestrategie bevorzugen wir Gold und verzichten eher auf Krypto-Anlagen (Ausnahme: auf Kundenwunsch). Alternativ setzen wir auf börsennotierte Unternehmen, die von dieser Entwicklung profitieren (z.B. Blockchain-Technologie).
5. Pressenews / Mediathek
Neben den aktuellen Meldungen auf unserer Homepage (Startseite) finden Sie unter dem Reiter „News“ auch unsere Mediathek. Die aufgezeichneten Videos zu Wirtschafts- und Börsenthemen können unter folgenden Link abgerufen werden.
Im Jahr 2021 waren wir bereits mit Berichten und Interviews in der Presse vertreten, eine aktuelle Auswahl finden Sie unter
6. Personal / Gratulation
Die AnCeKa Vermögensbetreuungs AG bietet zum 1.9.2022 eine Ausbildungsstelle zum Bankkaufmann/-frau mit Schwerpunkt Vermögensanlage an.
Mehr zur Ausbildungsstelle
Weiterhin bieten wir in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule in Ravensburg einen Studienplatz zum 1.10.2022 für den „Bachelor of Arts“ – BWL Finanzdienstleistungen mit Schwerpunkt Vermögensanlage an.
Mehr zum Dualen Studium
7. Umgang mit der Pandemie - aktuell
Wir sind zu den üblichen Geschäftszeiten immer für Sie erreichbar, persönliche Termin bitte nach Absprache. Weiterhin bieten wir auch Termine (z.B. Strategie-Gespräche) über Telefonie oder Konferenzanlagen an. Die laufende Überwachung der Informationen zur Ausbreitung des Corona-Virus ist gewährleistet, unser Maßnahmenkonzept wird entsprechend angepasst. Für unsere Mitarbeiter gilt 3 G am Arbeitsplatz.
8. Zitat
„Politik ist die Kunst des Möglichen“
Otto von Bismarck
Mehr...
Unsere Nachrichten sollen Sie über die Marktentwicklung, die strategische Ausrichtung sowie aktuelle Sonderthemen informieren. Mehr von der AnCeKa AG finden Sie immer auf unserer Homepage.
Viele Grüße aus dem Allgäu, weiterhin alles Gute und bleiben Sie vor allen Dingen gesund!
Ihre
AnCeKa Vermögensbetreuungs AG
AnCeKa Vermögensbetreuungs AG
Schraderstraße 4
87600 Kaufbeuren
Tel 08341 96673-0
Fax 08341 96673-20
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Disclaimer:
Alle Angaben wurden nach besten Wissen und Gewissen zusammengestellt, jedoch kann keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung der Verfasser zum Zeitpunkt der Erstellung.
Die vorgenommenen Angaben dienen zur Information, sind aber kein Angebot zum Kauf oder Verkauf von bestimmten Finanzinstrumenten, deshalb ersetzen sie nicht eine individuelle anlegergerechte Beratung.