1. Allgemeiner Marktkommentar
Nach einem ereignisreichen ersten Halbjahr, welches vom „Corona-Crash“ und einer starken Kurserholung an den Märkten geprägt war, setzte sich der Kursanstieg an den Aktienmärkten in der Hoffnung auf wirksame Impfstoffe zunächst fort. Wieder steigende Corona-Infektionszahlen und die Unsicherheit über den Wahlausgang in den USA führten jedoch dazu, dass einige Aktienindizes in Europa und aus den Schwellenländern das 3. Quartal mit Verlusten beendeten.
Aktienmärkte Die Unternehmensergebnisse fielen insgesamt besser als befürchtet aus. Profitieren konnten weiterhin besonders Unternehmen aus der Technologiebranche. Die europäischen Aktienmärkte entwickelten sich auch im 3. Quartal schlechter als die Wallstreet. Der Euro-STOXX-50-Index beendete den Berichtszeitraum mit einem kleinen Rückgang um 1,3 Prozent bei 3.193,6 Zählern. Gemessen am europäischen Durchschnitt schnitten deutsche Aktien wieder überdurchschnittlich ab. Der deutsche Leitindex DAX beendete das dritte Quartal mit einem Zuwachs von 3,7 Prozent bei 12.761 Punkten. Überdurchschnittlich entwickelte sich der US amerikanische Aktienmarkt. Der Dow Jones Industrial Index stieg um 7,6 Prozent auf 27.782 Punkte. Die Technologiebörse Nasdaq 100 konnte zum 30.09.2020 sogar um 12,4 Prozent zulegen.
Anleihenmärkte Die US-Notenbank Federal Fed beschloss, ihr Inflationsziel von zwei Prozent künftig als Durchschnittsziel zu betrachten. Das Unterschreiten der Zwei-Prozent-Zielmarke in den vergangenen Jahren erlaubt der Notenbank, künftig eine Inflation von mehr als zwei Prozent nicht sofort mit Gegenmaßnahmen bekämpfen zu müssen. Damit hat die Fed den Spielraum, die Zinsen in den USA für viele Jahre sehr niedrig zu halten. Diese Maßnahme trug maßgeblich zur Schwäche des US-Dollars gegenüber anderen Währungen bei. Die Rendite von US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit lag Ende September bei 0,68 Prozent, nachdem sie zwischenzeitlich bis auf 0,51 Prozent gesunken war. Wenig verändert zeigten sich auch die Euro-Zinsen. So blieb die laufende Verzinsung deutscher Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit rund einen halben Prozentpunkt unter Null.
Rohstoffmärkte Die starke Erholung des Ölpreises nach dem Preisverfall im März und April setzte sich in diesem Tempo nicht fort. Angesichts des Überangebots auf dem Weltmarkt stieg der Preis für ein Barrel Öl im dritten Quartal nur um rund ein Prozent auf ca. 41 US-Dollar.
Der Goldpreis markierte mit 2.075 US-Dollar ein neues Rekordhoch. Auf die Euphorie folgte zwar eine Korrekturphase, ein Preis von 1.886 Dollar pro Unze Ende September bedeutet aber für das Quartal noch ei¬nen Anstieg um 5,9 Prozent. Aufgrund der Schwäche des US Dollars stieg der Goldpreis in Euro nur um 1,4 Prozent (auf gut 1.600 Euro pro Unze). Die Aufholjagd des Silberpreises führte das Edelmetall bis knapp unter 30 Dollar je Unze. Ende September kostete eine Unze Silber gut 23 Dollar, was einem Quartalsgewinn von 27,6 Prozent entspricht.
Markttechnik Der DAX verlief im 3.Quartal in einem Seitwärtstrend zwischen 12.300 und 13.500 Punkten. Ein Ausbruch aus dieser Range nach oben als auch nach unten könnte zu einem kräftigen Impuls führen. Dagegen konnte der Nasdaq 100 in den USA ein neues Allzeithoch erklimmen. Das gleiche schaffte auch der S+P 500.
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