„Trumponomics“ Der Wahlsieg führte bis heute zu weiteren, politisch geprägten und turbulenten Monaten an den internationalen Finanzmärkten. Derzeit werden die Börsen eher durch politische Ereignisse als durch ökonomische Faktoren getrieben.
Vor der Wahl wurde Trump als eines der größten Übel für den Welthandel und die Kapitalmärkte gehandelt. Am Tag nach der Wahl gab es eine komplette Kehrtwende in der Gesinnung. Trump wird seitdem als Synonym für fiskalische Stimulierung und Deregulierung gehandelt. Die Kursbewegungen der vergangenen Wochen haben mittlerweile sehr viel Hoffnung diesbezüglich eingepreist.
2017 sind die politischen Risiken in Europa angekommen. Wir haben wichtige Wahlen in Holland, Frankreich und Deutschland, eventuell auch in Italien. Damit rücken Brennpunkte wie in Syrien, Ukraine, Türkei und USA, derzeit etwas aus dem Focus.
Aktienmärkte An den Aktienmärkten gab es extreme Bewegungen in den einzelnen Sektoren, ohne dass dies an den Indexständen deutlich abzulesen war. In Antizipation steigender Inflationsraten kam es zu einem deutlichen Ausverkauf dividendenstarker Qualitätswerte aus den Bereichen Pharma,Telekommunikation, Immobilien und Nahrungsmittel.
Stattdessen erlebten einige zyklische Werte wie z.B. die Banken eine aggressive Aufwärtsdynamik innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums. Letztere hatten über Jahre hinweg berechtigter-weise deutliche Kurseinbußen hinnehmen müssen, das Ausmaß der Gegenbewegung war dennoch überraschend.
Anleihenmärkte Zinswende nicht in Sicht!? Die unerwartete Wahl von Donald Trump hat auch die Zinsmärkte aufgewirbelt. Die Renditen in den USA sind massiv angestiegen, jedoch sollten diese auf Sicht der kommenden Monate in den USA und Europa wieder leicht nachgeben. Eine nachhaltige Zinswende kann noch nicht prognostiziert werden, jedoch zeigt der eingeleitete Trend eindeutig nach oben.
Die private und öffentliche Verschuldung erscheint viel zu hoch, als dass eine nennenswert höhere Zinsbelastung der Schuldner dauerhaft tragbar wäre. Die realen Zinssätze (nach Abzug der Inflation) liegen in weiten Teilen der westlichen Welt immer noch deutlich im negativen Bereich, jedoch ist der Nominalzins teilweise wieder über der Nulllinie gesprungen.
Rohstoffmärkte Der Goldpreis ist nach den starken Gewinnen im ersten Halbjahr 2016 im vierten Quartal stark unter Druck geraten. Für 2017 erwarten wir einen weiteren Anstieg und eine Rückkehr in den Aufwärtstrend.
Die Mehrzahl der Rohstoffnotierungen liegt seit Jahresbeginn im Plus. Mit Blick auf 2017 bleibt unser Ausblick sowohl für die Energieträger als auch für Edelmetalle vorsichtig optimistisch. Für einen Euroanleger könnten der Preisanstieg im Rohstoffsektor und ein stärkerer US-Dollar sogar zusätzlich zu Währungs-gewinnen führen.
Markttechnik Die Charttechnik zeigt im Dow Jones und MDAX neue Höchststände. Der Dax nähert sich vorsichtig dem All-time-High von ca.12.400 Punkten. Der Bund-Future besitzt im Bereich von 164-165 Punkten starke Widerstände.
Nach den letzten Kursgewinnen bei den Anleihen rechnen wir nun wieder mit einem leichten Anstieg der Zinsen in USA und Europa. Diese sind allerdings begrenzt auf einen Anstieg von ca.0,5 bis 1% . Gold hat sich von seiner starken Abwärtsbewegung (in der Spitze ca. 240 $) zur Hälfte wieder erholt. Nach einer Konsolidierung sollte sich der Aufwärtstrend fortsetzen.
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