„Sommergewitter“ Die Anleger haben sich bereits mit der sommerlichen Geruhsamkeit abgefunden und wurden Ende Juni von einem kurzen und heftigen Gewitter überrascht.
Die breite Gewitterfront erfasste sämtliche Anlageklassen wie Anleihen, Aktien, Devisen und auch Gold. Ursachen waren Äußerungen von Herrn Mario Draghi beim Treffen der Notenbanker, dass Anzeichen einer „breiten Erholung der Eurozone“ zu erkennen sind. In der Zwischenzeit haben sich die Märkte wieder etwas stabilisiert und sind in eine „ruhige Sommerbörse“ übergegangen.
Das nächste Großereignis ist die Zentralbanktagung in Jackson Hole ab dem 24. August, bei der man sich Hinweise auf die weitere Politik von FED und EZB erwartet.
Aktienmärkte Durch die Äußerungen des EZB-Chefs Draghi büßten wichtige europäische Aktienindizes innerhalb weniger Tage bis zu 5 % ein.
Nach einer zwischenzeitlichen Erholung hat uns in Deutschland kurz vor der der Sommerpause noch die Kartellabsprachen der deutschen Autohersteller überrascht; mit deutlichen Kursabschlägen für die Aktien von Daimler, BMW und VW. Wie weit die Folgen noch reichen werden, ist bis jetzt noch nicht absehbar.
Durch die Eurostärke und damit schwächerem US-Dollar, engl. Pfund, Schweizer Franken etc., sind die Börsen in diesen Ländern sehr stabil bzw. sogar weiter gestiegen. Trotz dieser Nachrichtenlage sind die Kapitalmärkte wenig volatil.
Anleihemärkte Die Reaktion der Anleihen-Märkte, auf die erwähnten Aussagen Draghis, löste einen „kleinen Ausverkauf von Anleihen“ aus.
Der Bund-Future in Deutschland büßte von seinem Hoch (bei ca. 165 Punkten) über 4 Punkte bis auf 161 Punkte ein. Die Zinsen der 10-jährigen Bundesanleihen liegen derzeit bei 0,48 %. Die amerikanischen 10-Jahres Bonds bei 2,29 %. Ob noch weitere Zinserhöhungen dieses Jahr in Amerika folgen, ist fraglich.
Rohstoffmärkte Nach einem Abtauchen des Preises für Brent-Öl auf 45 $, erfolgte danach wieder die Erholung auf 52 $. Das Gold pendelt sich nach dem Tief von 1.210 $ die Unze wieder bei 1.260 $ ein.
Der Silberpreis konnte dagegen nicht dem Trend des Goldes folgen und hat noch Nachholbedarf. Die Edelmetalle verlaufen weiterhin in einem Abwärtstrend.
Markttechnik Der DAX hat im Juni mit 12951 Punkten ein neues All-Time-High ausgebildet. Mittlerweile befindet er sich im Rückwärtsgang; es wurde sowohl das Aprilhoch 2015 unterboten als auch das Gap (Kurslücke) nach der Frankreichwahl geschlossen.
In der Spitze wurden fast 800 Punkte verloren und dies bei neuen Höchstständen der US-Aktienmärkte.
|