1. Allgemeiner Marktkommentar
Das beherrschende Thema für die Börsen blieb auch im vierten Quartal der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt, bei dem sich schließlich ein erstes Teilabkommen abzeichnete. Zudem gab es in den letzten Monaten des Jahres zunehmend Signale für eine Konjunkturbelebung, welche den Aktienmärkten zu weiteren Kursgewinnen verhalf. Aktienbereich Die Aktienmärkte erlebten fast durchweg ein positives viertes Quartal 2019. Zum Auftakt des Berichtszeitraumes lasteten zwar zunächst Sorgen um den amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt, die Entwicklung der Konjunktur und rückläufige Unternehmensgewinne auf den Aktienbörsen. Konjunkturdaten, die besser als erwartet ausfielen und Hoffnungen auf Verhandlungserfolge im Handelskonflikt, gaben aber den Optimisten Auftrieb. Trotz Unsicherheiten und vereinzelt schlechterer Unternehmensergebnisse strebten die großen amerikanischen Leitindizes neuen Rekorden entgegen und erreichten diese schließlich auch mehrfach. Die europäischen Aktienmärkte, die im Gesamtjahr abermals schlechter als die Wallstreet abschnitten, konnten im vierten Quartal ähnlich zulegen. Gründe dafür waren eine sich abzeichnende Stabilisierung der europäischen Konjunktur und die Aussicht auf einen geregelten EU-Austritt Großbritanniens.
Anleihenmärkte Ende Oktober senkte die US-Notenbank ihren Leitzins zum dritten Mal in diesem Jahr. Die Absenkung der sogenannten Fed Funds Rate um 25 Basispunkte auf die Bandbreite 1,50 bis 1,75 Prozent war mehrheitlich erwartet worden und löste deshalb keine größeren Reaktionen an den Börsen aus. Die Führung der amerikanischen Notenbank signalisierte zudem eine abwartende Haltung, so dass bis auf Weiteres keine Änderungen ihrer Geldpolitik zu erwarten ist. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) verhielt sich nach dem Wechsel an der Spitze, von Mario Draghi zu Christine Lagarde, wie erwartet ruhig. Allerdings begann die EZB wie angekündigt wieder damit, über den Kapitalmarkt Anleihen zu kaufen. Sie pumpte damit ab November 20 Milliarden Euro pro Monat in die Märkte. Im Oktober und in der ersten Novemberwoche stiegen die Renditen europäischer Anleihen. Der Bund-Future, der Gradmesser für die Kursentwicklung deutscher Staatsanleihen, fiel im vierten Quartal letztendlich um 2,0 Prozent auf 170,9 Euro. Die Rendite deutscher Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit erreichte nach ihrem Abtauchen in den negativen Bereich zum Jahresende wieder die Nullmarke.
Rohstoffmärkte Auch die Rohstoffpreise reagierten auf die leicht verbesserten Aussichten für die Weltkonjunktur. Der Kupferpreis erholte sich und der Ölpreis der Sorte Brent stieg relativ stetig im Berichtszeitraum auf gut 66 Dollar. Das entspricht einem Anstieg um ca. 11 Prozent. Gold und Silber verteuerten sich zwar weiter, aber weniger schnell als im ersten Halbjahr. Am Jahresende kosteten eine Unze Gold 1.517 Dollar und eine Unze Silber 17,85 Dollar, was für den Berichtszeitraum einen Anstieg um 3,1 bzw. 4,9 Prozent bedeutet. Im gleichen Zuge verteuerte sich auch Platin, Palladium erreichte sogar neue Allzeit-Hochs. Markttechnik Der deutsche Aktienindex DAX hat nach dem Überwinden der Marke von 12.600 Punkten das Allzeithoch von 13.559 Punkten wieder in Angriff genommen. Mit einem Jahreshöchststand von 13.407 Punkten im Dezember 2019 wurde dieses leider knapp verfehlt. Mehr Schwung hatten die großen US-Indices, die im 4.Quartal weitere „All-Time-Highs“ erreichten.
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