2. Allgemeiner Marktkommentar 3. Quartal 2023
Das Hoffen auf erste Zinssenkungen war das Thema des vergangenen Quartals an den Börsen. Unterstützt wurde dieses von teils stark rückläufigen Inflationszahlen – insbesondere aus dem Immobilien- und Handwerksgewerbe. Anderseits wurden die Hoffnungen auf sinkende Zinsen durch Aussagen der Notenbanken in Europa und den USA gedämpft, die gar weitere Zinserhöhung in Aussicht stellten. Aktienmärkte Die Sorge vor dauerhaft hohen Zinsen und deren negativen Folgen für die Wirtschaft hat zum Ende des dritten Quartals an den Aktienmärkten für eine gedämpfte Stimmung gesorgt.
Der deutsche Aktienindex DAX beendete das dritte Quartal bei einem Stand von 15.387 Punkten und verlor im Vergleich zum Quartalsbeginn gut 4,7%. Zuvor gelang dem Index im Juli sogar ein neues Allzeithoch bei 16.469 Punkten. Ebenfalls schwach entwickelte sich der Euro-STOXX-50 Index. Er notierte per 30.09.2023 bei 4.173 Zählern und damit 5,26% tiefer als zu Quartalsbeginn. Auch an den US-Aktienmärkten war der Trend im dritten Quartal rückläufig. Der Dow Jones Industrial Average Index in New York verlor seit Quartalsbeginn 2,6% und schloss das Quartal mit einen Stand von 33.508 Punkten ab. Der S&P-500 notierte am 30.09.2023 um 3,65% leichter bei 4.288 Zählern und auch der technologielastige Nasdaq Composite Index fiel um 3,05% und beendete das dritte Quartal bei 14.715 Punkten.
Anleihenmärkte Obwohl die Zinsentscheidungen der großen Notenbanken im September weitestgehend den Markterwartungen entsprachen, gab es größere Bewegungen an den Finanzmärkten, denn die Renditen gerade bei längeren Laufzeiten stiegen spürbar an. Am Rentenmarkt stiegen nicht nur die nominalen Marktzinsen, sondern fast im gleichen Maße die Realzinsen. Inflationsgeschützte US-Staatsanleihen weisen aktuell die höchsten Realrenditen seit der Zeit vor der Finanzkrise auf. Die Maßnahmen der Zentralbanken gaben keinen Anlass für einen derartigen, deutlichen Zinsschub. Die Europäische Zentralbank (EZB) hob zwar den Leitzins nochmals an – was aber erwartet worden war. Die US Notenbank (Fed) setzte wie erwartet eine Zinserhöhung vorerst aus und will weitere Daten abwarten. Lediglich der Tonfall der Zentralbankkommunikation blieb streng. 10-jährige Bundesanleihen rentierten am Ende des dritten Quartals 2023 mit 2,73% und damit höher als zu Quartalsbeginn. Auch die Rendite von 10-jährigen US-Staatanleihen konnte im Quartalsverlauf deutlich zulegen. Sie lag per Ende September 2023 bei 4,44%. An den Devisenmärkten bestimmten Erwartungen über die weitere Zinspolitik der Notenbanken das Geschehen. Zu Beginn des dritten Quartals konnte der Euro kurzzeitig zulegen und notierte gut über 1,12 USD um im Quartalsverlauf wieder deutlich nachzugeben. Am 30.09.2023 war ein Euro nur noch 1,06 USD wert.
Rohstoffmärkte Der Goldpreis notierte per Quartalsende nur noch bei 1.849 US-Dollar pro Unze gegenüber 1.920 US-Dollar am 30.06.2023. Auch Silber gab im dritten Quartal etwas nach und notierte per 30.09.2023 gut 2,3% niedriger als zu Quartalsbeginn bei 22,72 US-Dollar je Unze. Der Ölpreis hingegen, konnte seit 30.09.2023 deutlich zulegen. Ein Barrel der europäischen Ölsorte Brent kostete am Quartalsende mit 95,31 US-Dollar ungefähr 20 US-Dollar mehr als drei Monate zuvor.
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