Die historisch schwierigen Börsenmonate September und Oktober waren in diesem Jahr von Gewinnen geprägt. Besonders aus Europa kamen gute Vorgaben: Starke Wirtschaftszahlen, Heraufstufung des Ratings für Portugal und ein vorsichtiges Agieren der Europäischen Notenbank. Die EZB senkte zwar ihr Aufkaufprogramm von Anleihen von monatlich 60 auf 30 Mrd. Euro, verlängert aber im gleichen Atemzug die Laufzeit bis mindestens Ende September 2018. Die einzige politische Belastung kam aus Spanien, hier stellt sich die Frage: Wird Katalonien unabhängig?
Aktienmärkte Der DAX stieg endlich auf sein Allzeithoch. Ganz Europa folgte dem Beispiel mit Kurssteigerungen von bis zu 7% im letzten Quartal. Nur Spanien gab auf Grund der Unabhängigkeitswünsche nach. Gewinne verbuchten auch der amerikanische S&P-500-Index und der japanische NIKKEI 225.
Die Kauflust der Anleger konnte weder durch die anhaltende Krise um Nordkorea noch durch die Hurrikan-Schäden in den USA gebremst werden. Überraschend konnte Präsident Trump mit Unterstützung der Demokraten im Kongress die Schuldenobergrenze bis in den Dezember verlängern.
Anleihemärkte Die US-Rentenmärkte kamen im September unter Druck. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 0,22 %. Zweijährige Staatspapiere markierten mit 1,5 % die höchste Rendite seit neun Jahren. Die Entscheidung der US-Zentralbank, die Bilanzsumme um zehn Milliarden US-Dollar monatlich zu reduzieren und diese Summe quartalsweise zu erhöhen, war erwartet worden. Das Signal, die Zinsen bis zum Jahresende eventuell noch einmal anzuheben, traf die Investoren dagegen auf dem falschen Fuß.
Rohstoffmärkte Unterstützt vom Abbau der Lagerbestände, der IEA-Prognose (mit dem stärksten Nachfragewachstums seit zwei Jahren) sowie zunehmenden Spannungen zwischen der Türkei und der irakischen Kurdenregion, führte beim Rohölpreis zu deutlichen Aufschlägen.
Der Goldpreis war unter Druck. Die Zins-und Währungsentwicklung belastet den Goldpreis, der um mehr als drei Prozent in USD nachgab.
Markttechnik Die USA und Deutschland bildeten mal wieder neue Allzeithochs heraus. Nach den starken Kursgewinnen, verbunden mit Kurslücken in der Anstiegsphase, hat sich die Jahresendrally schon ziemlich weit entwickelt. Eine Konsolidierung wird weitestgehend erwartet. Der Dax könnte, ohne seinem Aufwärtstrend zu verlassen, bis ca. 12.500 Punkte zurückgehen.
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